Das bezaubernde blaue Killerunkraut.
Geschichte & Bilder von Werner SchmidlinWährend unserer Autoreise nach Südaustralien in 1999, wo damals eine unserer Töchter wohnte, fuhren wir durch vier Australische Staaten. Auf dem Weg durch die östlichen Staaten besuchten wir mehrere Freunde. Als wir uns der südlichen Neu Süd Wales Stadt Albury näherten fiel unser Blick auf die bezaubernden, mit blauen Blumen bestücken Hügeln. Man könnte tatsächlich sagen, es war ein psychedelischer Anblick und sah fast so aus wie ein blauer Dunst über die entfernte Landschaft. Siehe Bild. „Was für eine wunderbare Ausstellung von blauen Wiesenblumen“, dachten wir, ohne den geringsten Gedanken zu haben, dass Blicke täuschen können. Auf das Bild klicken um zu vergrößern!
Wir blieben einige Tage bei unseren Freunden Walter & Erika Frey in Albury. (Einst von Saulgau Germany) Ich erzählte ihnen von den wunderschönen blauen Wiesenblumen welche die Landschaft verzierten. „Sie mögen wohl schön aussehen, aber sie haben einen sehr schlechten Ruf, sie sind sehr giftig und die Tiere die es fressen erleiden einen langsamen und qualvollen Tot“, erklärte uns Walter. Das dämpfte nun gewaltig unsere Begeisterung die wir für diese „schönen“ Wiesenblumen zeigten. Meine wissbegierige Tendenz ließ mir keine Ruhe und ich bestrebte mich mehr über diese schönen blauen Killerblumen herauszufinden. Im Ablauf dieser Geschichte wird sich herausstellen, dass dieses blaue Unkraut auch eine gute Seite zeigt.
Das deutsche Wort für dieses Unkraut ist: Natternkopf (Echium plantagineum) und in Australien ist es als „Paterson’s Curse“ bekannt. Paterson ist der Name von der Familie, welche den Samen von dieser Pflanze in Australien von Schotland in den 1800 Jahren einführte und „curse“ ist das englische Wort u. a. für Plage, Fluch, Unglück, Verwünschung. Die Paterson Familie wohnte in der Nähe von Albury NSW und wollte den Samen an botanische Gärten verkaufen und auch selbst diese blauen Blumen pflanzen. Seit dieser Zeit hat sich dieses Unkraut zusehends im südlichen Teil von Australien von der Ostküste bis zu der Westküste verbreitet. Man kalkuliert, dass dieses Unkraut dem australischen Viehzüchter 30 Millionen Dollars per Jahr kostet and dazu kommt noch; ihr Weideland wird degradiert. Auf der anderen Seite jedoch ist diese eindingliche pflanze von den Bienenzüchter sehr erwünscht als ein gute Quelle von Honig.
Als wir im Staat „Südaustralien“ ankamen sahen wir weitläufige Flächen mit diesen blauen Wiesenblumen, aber wir wussten dann um was es sich drehte. Das ist ein schlimmes Unkraut und es übernimmt sehr schnell große Flächen von Weideland and vollständig erdrosselt das Grass. Chemische Spritzmittel sind nicht besonders erfolgreich dieses Unkraut zu bekämpfen, obwohl mit jährlichem spritzen kann man es einigermaßen in Schach halten. Leider aber, ist es fast unmöglich es vollständig auszumerzen auf Grund dessen Fortpflanzungsfähigkeit. Jede Pflanze erzeugt eine große Anzahl von Samen und jeder Samenkern kann schlummernd bis zu 15 Jahren im Boden liegen. Die Forschungsanstalten der Staatsregierungen in Australien experimentieren laufend mit biologischen Mitteln und hoffen eventuell Erfolg mit totaler Ausmerzung von diesen Unkraut zu haben. Bild. Paterson’s Curse Blüten.
Dieses von Landwirten unerwünschte Unkraut vernichtet alle Konkurrenz, wenn es ungestört gelassen wird haben die Landwirte blaue Weiden, welche für viele ihrer Tiere tödlich sind. Die Reproduktion von diesem Unkraut ist einzig und allein von der enormen Samenerzeugung abhängig, ohne das würde es aussterben.
Diese Pflanze ist für das Vieh sehr giftig und in einem ABC (Australian Broadcasting Corporation) Bericht (Fernsehen Programm) in Victoria moderiert von Kerry O’Brien vor einiger Zeit wurde berichtet, dass 40 Pferde alleine in der Canberra Gegend getötet werden mussten welche diese Pflanze gefressen hatten.. Trotz bester Sorgfalt von vielen Tierhaltern, Paterson’s Curse nahm viele Opfer durchaus den Südosten von Australien. Das Pflanzengift staut sich in der Leber von den Tieren und kann tödlich sein, besonders für Schweine und Pferde.
Eine Farmerfrau gab eine bildliche Darstellung wie Sie hilflos zuschauen musste wie Ihr acht Jahre alter Wallach, Roly, auf ihrem Grundstück außerhalb Canberra an Paterson’s Curse Vergiftung starb. „Roly kickte langsam seinen Magen als ob er eine Kolik hätte; er lief umher wie ein besoffener, er kreuzte seine Füße, lief komisch umher und mit seinem Kopf nach unten und trank enorme Mengen Wasser. Nach einiger Zeit ist er umgefallen und nicht wieder aufgestanden, der Tot beendigte sein Leiden,“ sagte die Frau
Diesen Schmerz mussten viele andere Pferdebesitzer im Canberra Bezirk ebenfalls erleben, wo der Tod von vielen Pferden offiziell erkannt wurde. Es zeigte wie giftig diese Pflanze für große Tiere ist.
Nun habe ich Euch von den schlechten Eigenschaften von dieser Pflanze erzählt, nun muss ich auch noch etwas von der guten Seite von diesem Pflanzenparadox sagen.
Ich habe ja schon vorhergehend erwähnt wie wertvoll diese Pflanze für Imker ist. Aber „Paterson’s Curse“ macht auch schöne Blumensträuße, und das Beste davon ist: sie sind frei, aber es gibt auch eine rare weiße Variation von dieser Pflanze.
Da gibt es aber noch einen anderen Aspekt von dieser „Curse“, nämlich, sie liefern einen gewaltigen Beitrag für die menschliche Gesundheit.
In der Universität von Sydney Australien arbeiten sie an einem bahnbrechenden Projekt um das weit verbreitete giftige Unkraut als eine kultivierbare Landwirtschaftpflanze anzubauen. Paterson’s Curse ist in allen australischen Staaten und Territorien anerkannt als ein signifikantes Unkraut wegen dessen aggressiver Natur und giftigen Effekt an Pflanzen fressende Tiere, aber die Pflanze erzeugt auch Samen der sehr hoch in Omega drei und Omega sechs, (Fettsäure) ist und damit eine wertvolle Ergänzungsnahrung ist.
Paterson's Curse wird in Europa, England, USA und Kanada angebaut wo die Fortpflanzungsforschung es erzielte giftfreie Arten zu entwickeln – und wo der Bedarf für Öl wächst. Dr. Colin Duke, der außerordentliche Professor der Fakultätspharmazie von der Sydney Universität, sagt, dass die Entwicklung von einem weniger giftigen Paterson’s Curse eine mögliche Lösung wäre für dieses Unkrautproblem welches es für Australien bringt.
Bitte ein Kommentar. - Werner
PS. Wer Englisch lesen kann:
Klickt hier.Und liest Meine australische Bundesregierung Rezension